Geschichte des Ortsteiles Großgräfendorf
König Heinrich I. der Städtebauer versuchte durch die Erbauung von Warten und Burgen das Land vor fremden Eindringlingen zu schützen. Die jetzt nicht mehr vorhandene Suene oder Schweinsburg, im sogenannten Schweinsfelde der Flur Großgräfendorf, kann als Vorläufer der Siedlungsbefestigung angesehen werden.
Nach einer aus dem Jahre 1213 stammenden Niederschrift wird der Ort unter dem Namen Grevindorf apud (bei) Scastedi (Schafstädt) erwähnt.
Den „Dreißigjährigen Krieg“ hat Großgräfendorf leidlich überstanden. Bis zur Beendigung der Napolionischen Kriege wurde der Ort mehrfach besetzt und musste alle Wirren ertragen.
1905 gehörte Großgräfendorf zum Amtsgerichtsbezirk Bad Lauchstädt. Im Verwaltungsbericht des Landratsamtes Merseburg aus dem Jahre 1913 wird mitgeteilt, dass Großgräfendorf ein Standesamt hat und ein Amtsbezirk ist. Leiter des Amtsbezirkes war der Gutsbesitzer Kurt Hochheim. Das Gut wurde in den Jahren von 1933 bis 1940 aufgelöst.
Der Ort liegt an der Bahnlinie Merseburg-Lauchstädt-Schafstädt und hatte schon frühzeitig einen Bahnhof.
Vermutlich ist der Ort eine Streusiedlung, denn die gesamte Anlage der Gehöfte lassen keine geschlossene Struktur erkennen. Die Landwirtschaft war für die Bevölkerung der Haupterwerb.
Großgräfendorf liegt zwischen den Städten Bad Lauchstädt und Schafstädt, am Bachlauf der Laucha.
Südlich von Großgräfendorf befindet sich mit 152 m über NN die höchste natürliche Erhebung im ehemaligen Landkreis Merseburg. Nur die künstlich aufgeschütteten Abraumhalden in der Gegend erreichen ein größeres Höhenniveau.
Am 01. April 1998 wurde die freiwillige Eingliederung von Großgräfendorf in die Stadt Bad Lauchstädt vollzogen und ist seither ein beliebter Wohnstandort.
Im Jahr 2000 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus feierlich eingeweiht werden und 2007 erfolgte die Erweiterung des Sportlerheimes.