Friedrich Schiller
Schillers Beziehungen zu Lauchstädt reichten in die Bellomoische Zeit zurück; eine persönliche Erinnerungn vom Jahre 1789 her machte ihm den Ort lieb. Frei vom gesellschaftlichen Zwange konnte sich Schiller seiner geliebten Charlotte von Lengefeld nähern und mit ihr den Herzensbund schließen. Seit Schiller durch seine Freundschaft mit Goethe und sein mächtig gesteigertes dramatisches Schaffen in nahe Beziehungen zu dem Weimarischen Theater getreten war, zog Lauchstädt auch seine Blicke auf sich. Zur Einweihung des neuen Theaters 1802 nach Lauchstädt zu kommen, wurde Schiller durch den Ausbau seines soeben gekauften Weimarer Hauses verhindert.
Im nächsten Jahr entschloss sich Schiller doch, den Ort aufzusuchen, wo seine Schauspiele solche Triumphe feierten, dass sein Name dort in aller Munde war. Schillers Ankunft erweckte ein großes Interesse bei den versammelten Badegästen, denn Alt und Jung schwärmte noch weit mehr für ihn als für Goethe. Die bunte Menge beängstigte ihn förmlich, und Ehrenbezeigungen, die Goethe als etwas Selbstverständliches aufnahm, wurden ihm unheimlich und machten ihn schüchtern.